Schlachtung: So fair wie möglich

All die, die Fleisch essen wollen, akzeptieren, dass Tiere geschlachtet werden. Wir wollen dieses Thema nicht zum Tabu erklären, sondern offen und ehrlich handhaben. Wir leben - auch - vom Verkauf des Ochsen- und Färsenfleisches. Doch unsere Biotiere wollen wir bis zum letzten Moment ruhig, fair und stressfrei behandeln. Da waren wir bei einigen Schlachtstätten hier im Bergischen nicht zufrieden. Mit den Schilderungen wollen wir hier keinen abschrecken.

Wir haben uns entschlossen, den mobilen Metzgerservice (den gibt es nur im Bergischen Land) zu nutzen. Matthias Kürten heißt der mobile Metzger, er kommt mit einem LKW auf den Hof und hat so die einzige mir bekannte mobile Schlachtstätte und Metzgerei in Deutschland. Das Tier wird hier im eigenen Stall geschlachtet. Das erspart Ochs und Färse kilometerlangeTransporte, Stress, eine neue (aufregende) Umgebung. Nachdem wir dies jetzt im Mai 2011 das erste Mal durchgezogen haben, sind wir sicher: Dies ist die tiergerechteste Variante.

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So sieht es dann bei der Arbeit aus. Danach verschwindet der Ochse im Kühlwagen.

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Mindestens zehn Tage reifte der Ochse dann bei uns im Kühlwagen - ein Service, den man üblicherweise nicht erhält. Dazu kommt noch der wesentliche Vorteil, dass die Kühlung nicht ständig geöffnet wird wie in größeren Schlachhöfen, die ständig Fleisch hinein und heraus schieben. So kann das Tier in Ruhe reifen - auch dies ist für die Qualität nur von Vorteil. Dann kommt Metzger Kürten wieder mit einem neuen Anhänger, dort wird zerlegt und portioniert.

Ich muss zugeben, für uns ist dies mit erheblichem Mehraufwand verbunden. Die Stromkosten sind ebenso zusätzlich zu zahlen und die zwei Arbeitstage ( 1 x Schlachtung, 1 x Zerlegung und Portionierung) schlagen ebenfalls zu Buche. Doch das Ergebnis überzeugt: Wir haben einerseits ein vergleichsweise gutes Gefühl, dem Tier auch den letzten Gang so gut wie möglich ermöglicht zu haben. Außerdem überzeugt die Fleischqualität - und das ist für unsere Kundschaft ebenfalls ein wichtiges Kriterium. So haben wir uns entschieden, darüber auch zu berichten (viele scheuen dies). Wir finden, dies gehört zur Transparenz dazu.

Und hier ein Beitrag aus der Zeitschrift Landinform über unseren mobilen Schlachter - mit Fotos vom Klosterhof.